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Können Quantencomputer Bitcoin knacken? – Bitcoin Schweiz News

Die Vorstellung, dass Quantencomputer eines Tages Bitcoin und andere Kryptowährungen knacken könnten, sorgt seit Jahren für hitzige Diskussionen in der Krypto-Community. Immerhin basieren die Sicherheitsmechanismen von Bitcoin auf kryptografischen Verfahren wie dem Elliptic-Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA), die mit konventionellen Computern als praktisch unknackbar gelten. Doch was passiert, wenn Maschinen mit Quantenüberlegenheit ins Spiel kommen?

Quantencomputer funktionieren völlig anders als klassische Rechner. Während herkömmliche Computer Informationen in Bits verarbeiten, die entweder den Zustand 0 oder 1 annehmen können, nutzen Quantencomputer sogenannte Qubits. Diese können dank Quantenmechaniken wie Superposition und Verschränkung mehrere Zustände gleichzeitig einnehmen. Dadurch eröffnen sich völlig neue Dimensionen bei der Problemlösung – etwa bei der Faktorisierung großer Zahlen, einem fundamentalen Bestandteil klassischer Verschlüsselung.

Ein berühmter Algorithmus, der auf Quantencomputern effizient laufen kann, ist der Shor-Algorithmus. Dieser kann in der Theorie kryptografische Verfahren wie RSA und auch ECDSA brechen – also genau jene Signaturverfahren, die Bitcoin verwendet, um Transaktionen zu signieren. Wenn ein Quantencomputer stark genug wäre, um den privaten Schlüssel zu einer öffentlich sichtbaren Bitcoin-Adresse zu berechnen, könnte er theoretisch Transaktionen im Namen anderer Nutzer signieren und Bitcoins entwenden.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Bitcoin ist so aufgebaut, dass die öffentlichen Schlüssel erst dann sichtbar werden, wenn eine Transaktion ausgegeben wird. Die meisten Bitcoins liegen allerdings auf Adressen, bei denen die öffentliche Signatur noch nie veröffentlicht wurde. Solange dies der Fall ist, gibt es keine Angriffsfläche – denn ein Angreifer kann ohne Kenntnis des öffentlichen Schlüssels auch mit einem Quantencomputer nichts anfangen. Ein echtes Risiko entsteht nur bei „alten“ Adressen, deren öffentliche Schlüssel bereits offengelegt wurden, etwa durch frühere Transaktionen.

Aktuell gibt es weltweit keine Quantencomputer, die auch nur annähernd genug Qubits mit niedriger Fehlerrate besitzen, um den Shor-Algorithmus auf Bitcoin effektiv anzuwenden. Schätzungen zufolge wären dafür Quantenrechner mit mehreren Tausend bis Millionen fehlerkorrigierten Qubits nötig – ein Ziel, das noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte entfernt scheint. Außerdem gibt es bereits heute Initiativen zur sogenannten „Post-Quantum-Kryptografie“, die kryptografische Verfahren entwickeln, die auch gegen Quantenangriffe resistent sind. Die Bitcoin-Community beobachtet diese Entwicklungen aufmerksam – es ist durchaus denkbar, dass Bitcoin in Zukunft ein Soft-Fork-Upgrade durchführt, um sich gegen Quantenangriffe zu wappnen.

BlackRock warnt vor möglichen Gefahren durch Quantencomputer

BlackRock warnt in einem aktualisierten ETF-Antrag vor möglichen Gefahren durch Quantencomputer für die Bitcoin-Blockchain. Künftige technologische Durchbrüche könnten die kryptografischen Schutzmechanismen von Bitcoin untergraben. Experten fordern deshalb schon jetzt die Vorbereitung auf eine quantensichere Zukunft.

Fazit: Theoretisch könnten Quantencomputer Bitcoin eines Tages gefährlich werden, doch praktisch ist dieses Szenario derzeit noch Science-Fiction. Die Sicherheitsarchitektur von Bitcoin ist robust – und die Entwicklergemeinde bereitet sich bereits auf die Post-Quanten-Ära vor.




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